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Kollektives Gedächtnis - warum Gedenksteine wichtig sind

Aktualisiert: 17. März 2021


"`Das habe ich getan’, sagt mein Gedächtnis. ‚Das kann ich nicht getan haben’ – sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich – gibt das Gedächtnis nach." (Nietzsche)


Es gibt kein Gedächtnis, das nicht sozial ist. Denn, so erläutert Maurice Halbwachs, was man erinnert, erinnert man mit Blick auf Andere und dank der Erinnerung Anderer. Gedächtnis entsteht durch Gemeinschaft und gleichzeitig entsteht Gemeinschaft durch Gedächtnis. Das kollektive Gedächtnis als gemeinsames Gedächtnis der Individuen einer Kulturgemeinschaft stellt einen Bezug zu Vergangenem her.


Damit Ereignisse im kollektiven Gedächtnis identitätsstiftend erhalten bleiben, bedürfen sie einer kollektiven Vereinbarung und medialen Repräsentanz, die allgemeingültig verstanden wird. Diese Funktion übernehmen Gedenksteine. Unabhängig von Geschichtsschreibung und jeweils individueller Deutung verankern sie Gewesenes überzeitlich auf einer einfachen Ebene der Wahrnehmung und Erinnerung. Dank der getroffenen Vereinbarung stiften sie Gemeinschaft und Identität - nicht nur in der Gegenwart, sondern auch bezogen auf Vergangenheit und Zukunft. Sie sind die Anker, an denen unser Stolz sein wichtiges Korrektiv findet.



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